FACILITATOR/IN = (BEG)LEITER/IN
Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck ist ein sehr freier Prozess, der laut FCE, der Muttergesellschaft in Amerika, von 2 ausgebildeten Begleitern facilitiert wird. Die beiden Begleiter oder Facilitatoren (sie sind gleichwertig) bilden einen eigenen "Kreis", der sich 1 Tag vor dem Workshop trifft um den Prozess, den die Gruppe durchlaufen wird, selbst in allen 4 Phasen im Vorfeld durchlebt. Dabei entsteht zwischen den Facilitatoren eine große Offenheit und Nähe. Sie begleiten anschließend den Workshop aus der 4. Phase heraus - aus dem "SEIN". Durch diese Vorarbeit ist es nicht mehr nötig zu "TUN", die Gruppe zu "steuern", irgendwohin zu bringen oder gar selbst mitzumischen. Die Gruppe kann intuitiv ihr "Ziel" wahrnehmen: das authentische Miteinander. Die Facilitatoren erneuern diesen Zustand, den sie durch die Runden verlieren können, in den Pausen und sprechen danach "Einladungen" an die Gruppe aus, für die beide einen Konsens gefunden haben. Der Konsens schließt persönliche blinde Flecken der Facilitatoren aus. Die Gruppe kann die Einladung annehmen oder nicht. Es ist dabei Aufgabe der Begleiter innerlich loszulassen, wenn die Gruppe sie nicht annehmen will. Scott Peck beschreibt dieses "Letting go" als die größte Herausforderung für die beiden Prozessbegleiter– und gleichzeitig Voraussetzung für diese Arbeit – (als auch die Zulassung zum Facilitator). Wenn diese innere Arbeit von den Facilitatoren gut bewältigt wird, kann sich der Prozess in seiner ganzen Schönheit frei entfalten, ohne dass sie in die Gruppe eingreifen müssen. Der Satz "Trust the process" ist die innere Haltung der Begleiter.
Wir distanzieren uns daher von den Workshops die nicht aus diesem Geist des "Trust the process" heraus facilitiert werden.
Netzwerk Communitybuilding in Europa
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Darüber hinaus sind die Facilitator/inn/en selbst in Prozesse eingebunden. Die Teilnahme an mind. 1 Wochenend-Prozess im Jahr sind Voraussetzung für eine Mitgliedschaft im NCB. Zusätzlich gibt es eine gegenseitige Supervision, so dass schwierige Themen und "blinde Flecken", die sich zwischen den Facilitator/inn/en eingeschlichen haben immer wieder ans Tageslicht kommen und betrachtet werden können.
Allgemeinen Facilitations-Empfehlungen (aus dem Handbuch zur Facilitatoren-Ausbildung)
1. Vermeide Vortäge.
2. Erinnere Dich daran, dass Du immer eine Stille einberufen kannst.
3. Halte immer den Focus auf die Gruppe als Ganzes
4. Zeige Allianzen und Paarverhalten auf.
5. Versuche immer Gruppenverhalten aufzuzeigen und nicht das Verhalten Einzelner.
6. Sei vorbereitet zu "sterben".
7. Siehe von jeder sexuellen oder flirtenden Beziehung während und nach des Workshops ab.
8. Achte auf Deine Gesundheit und Dein Wohlergehen, über-sozialisiere nicht, schlafe genug, nimm genug Zeit für Ruhe.
*** Das englische Verb to facilitate bedeutet so viel wie "erleichtern, ermöglichen". Der Facilitator unterstützt Gruppen, ihren eigenen Weg zu finden, unter Berücksichtigung aller vertretenen Standpunkte. Dabei spielt die Wahrnehmung eine entscheidende Rolle. Die Hauptaufgabe des Facilitators liegt darin, die Wahrnehmung für die Signale aller Teile einer Gruppe zu wecken. (Aus "Mitten im Feuer" von Arnold Mindell)